Kupfermanufaktur Weyersberg

Die Fledermäuse kommen pünktlich zum Halloween heraus

10.10.2025

Fledermäuse und Halloween: Eine unheimliche Allianz mit tieferen Wurzeln

Die Fledermaus ist aus der Halloween-Symbolik kaum wegzudenken. Ob als flatternde Dekoration an Haustüren, als Kostüm oder als schauriges Motiv auf Grußkarten – die nachtaktiven Säugetiere sind ein fester Bestandteil des Gruselfestes. Doch warum ist das so? Die Verbindung zwischen Fledermäusen und Halloween ist eine Melange aus alten Traditionen, Aberglauben und der Natur selbst.

Die Ursprünge in keltischen Feuern

Die Wurzeln von Halloween reichen zurück zum keltischen Fest Samhain, das vor über 2000 Jahren gefeiert wurde. Samhain markierte das Ende des Sommers und der Erntezeit sowie den Beginn des dunklen, kalten Winters. Die Kelten glaubten, dass in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten verschwamm und die Geister der Verstorbenen auf die Erde zurückkehrten.

Um die Geister zu ehren und böse Mächte abzuwehren, entzündeten die Kelten große Freudenfeuer. Diese Feuer lockten Insekten an, die wiederum eine willkommene Nahrungsquelle für Fledermäuse darstellten. So wurden die Tiere zu einem häufigen Anblick bei den nächtlichen Ritualen und schmiedeten eine erste, naturgegebene Verbindung zu den Feierlichkeiten.

Symbolik der Dunkelheit und des Übergangs

Fledermäuse sind von Natur aus Wesen der Nacht und der Dämmerung. Ihre Aktivität beginnt, wenn die Sonne untergeht – eine Zeit, die in vielen Kulturen mit dem Übergang ins Unbekannte und Übernatürliche assoziiert wird. Ihre Fähigkeit, in der Dunkelheit zu navigieren, und ihr lautloser Flug trugen zu ihrer geheimnisvollen und oft unheimlichen Aura bei.

Zusätzlich verstärkte ihr Lebensraum in Höhlen, die in vielen Mythologien als Tore zur Unterwelt gelten, die Verbindung zum Tod und dem Jenseits. In einigen historischen Darstellungen wurde sogar geglaubt, dass die Seelen der Verstorbenen in Form von Fledermäusen den Körper verlassen.

Dämonisierung im Mittelalter

Während die Fledermaus in einigen Kulturen, wie beispielsweise in China, als Glückssymbol gilt, erfuhr sie im christlich geprägten Europa des Mittelalters eine deutliche Dämonisierung. Ihre nächtliche Lebensweise und ihr "unreines" Image – weder ganz Vogel noch ganz Säugetier im damaligen Volksverständnis – machten sie verdächtig.

Sie wurden mit Hexen, Dämonen und dem Teufel selbst in Verbindung gebracht. In Darstellungen der Hölle wurden Dämonen oft mit Fledermausflügeln abgebildet. Dieser tief verwurzelte Aberglaube festigte das Bild der Fledermaus als unheilvolles und böses Omen in der westlichen Kultur.

Von der Folklore zur Popkultur

Mit der Einwanderung von Iren und Schotten in die USA im 19. Jahrhundert verbreiteten sich auch die Bräuche und der Aberglaube rund um Halloween. Die schaurigen Aspekte des Festes wurden in der neuen Welt weiterentwickelt und kommerzialisiert. Die bereits etablierte negative Symbolik der Fledermaus passte perfekt in das aufkommende Grusel-Genre.

Spätestens mit Bram Stokers Roman "Dracula" aus dem Jahr 1897, in dem sich der titelgebende Vampir in eine Fledermaus verwandeln kann, wurde die Verbindung zwischen den Tieren und dem Horror endgültig zementiert.

Ein interessanter biologischer Fakt

Ironischerweise befinden sich die meisten heimischen Fledermausarten in Europa zum Zeitpunkt von Halloween bereits im Winterschlaf. Die flatternden Kreaturen, die wir also als Symbol des Festes verwenden, sind in der Realität am 31. Oktober meist gar nicht mehr aktiv.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbindung von Fledermäusen und Halloween eine vielschichtige ist. Sie beginnt bei den natürlichen Gegebenheiten der keltischen Samhain-Feste, wird durch die tiefsitzende Symbolik von Nacht und Tod verstärkt und durch mittelalterlichen Aberglauben und die moderne Popkultur endgültig gefestigt. So wurde die Fledermaus zu einem der beständigsten und unheimlichsten Symbole der Halloween-Nacht.

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